Entwickelt wird im Rahmen von EnAbLE KMU eine Smart Service Plattform auf Basis von Industrie 4.0-Technologien, die kleinen und mittleren Unternehmen handhabbare Industrialisierungsmodule für die digitale Industrialisierung ihrer Fertigung anbietet. Diese Industrialisierungsmodule manifestieren sich in Form von Apps und Services auf der Plattform und dienen der Umsetzung des Industrialisierungsprozesses. Diese Apps und Services stellen abgeschlossene Entwicklungsinkremente dar, die die KMU bei der Durchführung ihrer täglichen Aufgaben in der Einzelfertigung unterstützen. Die Integration von cyberphysischen Systemen ist zweckdienlich. Aufgrund der Wahlfreiheit von angebotenen Services auf der Plattform, steuern die KMU selbst, wie sie ihren Weg zur digitalisierten Unternehmung beschreiten.
Unter Berücksichtigung der individuellen Ist-Situation sowie den spezifischen Anforderungen und Zielen einer KMU werden mithilfe einer entsprechenden Systematik geeignete Module zu einem sogenannten Industrialisierungsprogramm auf der Plattform verkettet. Dieses Programm stellt die unternehmensspezifische Roadmap hin zur industrialisierten und digitalisierten Unternehmung dar, um letztlich Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.
Konzept der Smart Service Plattform
Die sukzessive Umsetzung der einzelnen Industrialisierungsmodule führt zu einer digitalen Industrialisierung der Fertigung mit inkrementellem Charakter. Mit steigendem Industrialisierungsgrad erlangt das Unternehmen selbständig neue Kompetenzen. Die zugrundeliegende Theorie sowie Best Practices zur Implementierung der Industrialisierungsmodule sind über verschiedene Lernmedien (Blended Learning, E-Learning, Workshops etc.) abrufbar. Der Lernprozess soll anwendergerecht angepasst werden können (humanzentriertes Lösungskonzept).
Entscheidender Vorteil des Plattform-Konzepts ist der vereinfachte und inkrementelle Zugriff auf individuell notwendige Werkzeuge und Informationen. Hohe initiale Kosten für ein Veränderungsvorhaben entfallen. Zudem werden durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter in den organisationalen Veränderungsprozess die motivationspsychologischen Hürden verringert.
Business Case für die zu entwickelnde Smart Service Plattform
Die in diesem Projektvorhaben zu entwickelnde Smart Service Plattform – stellt für die innoTecS GmbH das Fundament für ein künftiges Produkt und die Möglichkeit, sich zum Plattformanbieter zu entwickeln, dar.
Geschäftsmodell der Smart Service Plattform
Die von der innoTecS zu implementierende Smart Service Plattform stellt den Anwendern Industrialisierungsprogramme bzw. –module zur Verfügung, die sie zur Industrialisierung ihrer Fertigungsabläufe nutzen können. Entsprechende Cloud-Applikationen der Industrialisierungsmodule können zur Anwendung von der Plattform z.B. heruntergeladen und installiert oder per Browser direkt auf der Plattform genutzt werden. Die im Projekt entwickelten Hardwarelösungen bzw. cyberphysischen Systeme sollen in das Produktportfolio der innoTecS mit aufgenommen werden. Mithilfe standardisierter Schnittstellen soll ferner eine Plattform mit offener Architektur entstehen, auf der auch andere Anbieter von Industrie 4.0-Lösungen ihre Industrialisierungsmodule bereitstellen können. Ein Beispiel für den Aufbau der Plattform bietet das folgende Beispiel.
Im »App Store« können gewünschte Apps von den Unternehmen bezogen werden. Unter Unternehmens-»Profil« ist die Unternehmensinterne Nutzer- und Zugriffsverwaltung vorgesehen. Über „Datenbanken“ erfolgt der Zugriff auf die Unternehmens-Daten, die für die Anwendung der Industrialisierungsmodule notwendigerweise verfügbar gemacht werden müssen. Unter »Tutorials« werden bspw. Beschreibungen & Videos bereitgestellt, um den Mitarbeitern die Funktionsweise vorhandener Apps zu erläutern und eine eigenständige Erarbeitung zu ermöglichen. Das »Industrialisierungsprogramm« zeigt den vom Unternehmen individuell gewählten Weg zur Digitalisierung und visualisiert Erfüllungsgrade.